Showdown in Bonn

Vor der Platzwahl: Die Kapitäne des Amboss - Foto: CEPD Sports

Nach sechs Niederlagen in den ersten sechs Saisonspielen steht der AFC Remscheid Amboss am kommenden Samstag vor dem ersten direkten Endspiel um den Klassenerhalt. Ab 16 Uhr fliegt der Ball auf dem Sportpark Pennenfeld der Bonn Gamecocks, die sich ebenso wie der Amboss überraschend im Abstiegskampf der Regionalliga West befinden und nur eins ihrer ersten fünf Spiele gewinnen konnten.

“Wir müssen den Negativ-Kreislauf durchbrechen. Die Niederlagen schlagen langsam auf die Moral und die personelle Lage mit den vielen Verletzten macht die Situation auch nicht einfacher”, sagt Amboss-Head-Coach Paule Gummelt sichtlich genervt. Den Ernst der Lage hat auch Clemens Riecke erkannt: “Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir den Spaß am Spiel nicht verlieren und müssen als Team zusammenstehen”, so der Defensiv-Kapitän, der in der Halbzeitpause des Köln-Spiels energische Worte an seine Mitspieler gerichtet und als Kapitän die Rolle als Führungsspieler übernommen hatte.

Neben den vielen Langzeitverletzten haben sich bei der Auswärtsniederlage am vergangenen Sonntag bei den Cologne Falcons auch Quarterback Tom Schröder, Defensive Back Niko Leidel und Wide Receiver Christoph Henkel verletzt und belasten das ohnehin zusammengeschrumpfte Spielerkontingent weiter. Immerhin sollte Linebacker Jan-Niklas Köhler in Bonn zur Mannschaft zurückkehren, nachdem Gummelt in Köln nur drei Linebacker zur Verfügung gestanden hatten, die allesamt durchspielen mussten. Auch die Tatsache, dass von vier Runningbacks, die zu Saisonbeginn im Kader waren, aufgrund verschiedener Verletzungen keiner mehr dem aktiven Spielerkreis angehört, belastet das Trainerteam allein schon in der Auswahl der Spielzüge.

Die personelle Lage und die wenigen zur Verfügung stehenden Alternativen haben auch Franco Finelli, den 1. Vorsitzenden des Vereins, zu grundsätzlichen Gedanken gebracht. “Wir haben in den letzten Tagen bereits damit begonnen, uns in allen Bereichen zu hinterfragen. Warum haben wir so viele Verletzte? Warum ist der Kader so dünn? Wo müssen wir ansetzen, um den Kader mittelfristig breiter aufzustellen, damit die Trainer auch mehr Möglichkeiten haben, erfolgreich zu arbeiten”, so Finelli.

Zunächst heißt die Aufgabe aber Bonn. Der Fokus ist voll auf den Aufsteiger gerichtet, der nach der Kreuzband-Verletzung von Quarterback Sebastian Schopen im ersten Saisonspiel ebenfalls ins Straucheln geraten ist. Allerdings konnten die Gamecocks das letzte Spiel gegen die ebenfalls vom Abstieg Gelsenkirchen Devils mit 17:0 gewinnen und somit beweisen, dass sie es verstehen, auf den Punkt Leistungen in direkten Duellen um den Klassenverbleib abzurufen.

Letztmals trafen der Amboss und die Gamecocks in der Regionalliga-Saison 2011 aufeinander. Damals hatten die Kampfhähne mit 42:18 in Bonn und 13:6 in Remscheid zweimal das bessere Ende für sich gehabt und feierten nach der Saison den Aufstieg in die GFL2. Überhaupt sind die Bonner alles andere als ein Lieblingsgegner des Amboss: In insgesamt acht Duellen verließen die Rheinländer jeweils als Sieger den Platz. Für den Amboss eine Möglichkeit mit nur einem Sieg zwei Niederlagenserien parallel zu beenden.