Amboss braucht Sieg für Tabelle und Moral

Gummelt: Die Hinspiel-Niederlage war unnötig und hat mich besonders geärgert - Foto: CEPD Sports

Der AFC Remscheid Amboss reist am kommenden Sonntag zu den Cologne Falcons. Beim Gastspiel in der Domstadt steht die Mannschaft von Head Coach Paule Gummelt ab 15 Uhr gehörig unter Druck. Als Tabellenletzter muss der Amboss endlich Punkte einfahren, um sich eine gute Chance auf den Klassenerhalt zu bewahren. Das Hinspiel am 1. Spieltag hatte Remscheid, damals noch unter Head Coach Christian Müller, mit 7:14 knapp verloren.

“Die Hinspiel-Niederlage war unnötig und hat mich besonders geärgert”, erinnert sich Gummelt, der damals noch als Linebacker-Coach an der Seitenlinie gestanden hatte und vermittelt ein Gefühl, das beim Amboss-Team und dem Staff allgegenwärtig ist. Bis auf die verdiente Niederlage bei Tabellenführer Troisdorf Jets, war der Amboss gegen keinen Gegner deutlich unterlegen. Wie gegen Köln war auch bei den Essen Cardinals, gegen die Gelsenkirchen Devils und gegen die Bielefeld Bulldogs mehr drin, als den Platz mit einer Niederlage zu verlassen. Gerade der Auftritt gegen den Tabellenzweiten am vergangenen Sonntag, als der Amboss bis ins Schlussviertel hinein nur einen Score Rückstand hatte, hat Mut für weitere Aufgaben gemacht. “Wie man gegen Bielefeld gesehen hat, fangen die Zahnräder langsam wieder an, ineinander zu greifen. Nur ist die Ausbeute noch zu gering”, sagt Gummelt und erwartet besonders von seiner Defense einen starken Auftritt im Schatten des RheinEnergieStadions: “Die Defense ist besonders gefordert, wie brauchen die Null. Und wir müssen Turnover produzieren, damit wir unserer Offense häufiger die Chance geben, zu punkten”, so Gummelt weiter.

Der Amboss fährt trotz der Niederlagenserie also höchst fokussiert auf die andere Rheinseite und wäre sicherlich noch selbstbewusster, hätte das Verletzungspech gegen Bielefeld nicht wieder brutal zugeschlagen. Mit Runningback Dominic Babioch, der gegen Bielefeld erstmals als Receiver eingesetzt worden war, fällt der nächste Leistungsträger langfristig aus. “Gegen Bielefeld sah es so aus, als würde er das Spiel seines Lebens machen. Er fing einen Ball nach dem anderen”, beschreibt Gummelt. Doch dann schlug das Schicksal wieder zu: Schlüsselbeinbruch und vermutlich das Saisonaus.

Doch Babioch ist nicht der einzige Spieler, der Blessuren von Sonntag davongetragen hat. Offensive Liner Sven Engelmann verletzte sich beim Warmmachen an der Ferse, bei Linebacker Jan-Niklas Köhler, der mit zwei Quarterback-Sacks und einem Tackle for Loss einer der stärksten Remscheider auf dem Platz war, sind die alten Rückenprobleme wieder aufgebrochen. Außerdem verletzten sich die Defensive Liner Burak Alkac (Schulter) sowie Yannick Weidmann (Knie) und die Oberschenkelverletzung von Linebacker Matija Bolaric erweist sich als hartnäckiger als zunächst angenommen. Der Einsatz dieser Spieler ist fraglich. Sicher fehlen wird indes Cornerback Sören Hecker aufgrund beruflicher Verpflichtungen. So werden womöglich wieder einmal andere Spieler in die Bresche springen müssen. Tim Winterhager, der im Winter aus der U19 zu den Senioren hochkommen sollte, aber seine Karriere frühzeitig beenden wollte, ist ein Kandidat, auf dem die Hoffnungen nach seinem Comeback gegen Bielefeld ruhen. Auch US-Neuzugang Kyren Watts sollte eine größere Rolle erhalten. “Wir brauchen dringend einen Sieg”, bekräftigt Gummelt noch einmal und ergänzt: “Nicht nur für die Tabelle, sondern auch für die Moral”.