Iowa

Erster Spieltag der U13 2016

Wie üblich werden die Spieltage der U13 als kleine Turniere abgehalten. Alle 4 Mannschaften treffen sich bei einem der Beteiligten zum Schlagabtausch. In diesem Jahr war der Start in Langenfeld bei den Longhorns. Neben den Longhorns stehen als Gegner die Greyhounds aus Wuppertal und eine Spielgemeinschaft, zusammengesetzt aus den Cologne Falcons und den Kerpen Bears, auf der Liste.

“Wir treffen uns um 9 Uhr am Stadion in Langenfeld”. Nee. Klar. Wenn das Wetter schon kakke ist, warum nicht schon um 9 Uhr vor Ort sein. Vor Ort waren dann, neben den Spielern, erstaunlich viele Eltern, Angehörige oder Fans. An Stimmung wird es schon mal nicht mangeln. Zum ersten Austausch von Fachwissen war jedenfalls so viel Gemurmel in der Luft, daß man gar nicht alles mitbekommen hat. “Die Greyhounds haben ja mächtig aufgerüstet”. “Die Longhorns sollen ja richtig gut sein”. “Die Bears sind neu zusammengewürfelt und haben erst ein mal zusammen trainiert”. “Kommen die Wuppertaler denn nicht, sind ja noch gar nicht da” Unser Los fiel jedenfalls in Spiel 1 auf die Wuppertaler und in Spiel 2 auf die Köln/Kerpener. Die Kids wie immer mit großer Klappe “die packen wa” während der Head Coach unruhig hin und her wippte und versuchte durch ablenkende Gespräche  seine Nervosität zu überdecken.

Es war also soweit. Nach einer kurzen Saison 2015, einem Freundschaftsturnier am Arsch der Welt, Wechselspielchen bei den Trainern und einer langen Winterpause war der Zeitpunkt Farbe zu bekennen gekommen. Durch altersbedingtes Aufrücken in die nächste Jugendklasse und vielen Einsteigern besteht die Mannschaft aus Spielern mit Erfahrung aus dem Vorjahr und einigen mit null Spielerfahrung. Das alles im Winter zusammen zu bringen ist die eigentliche Aufgabe. Die ersten Spiele somit die Prüfung, ob die Aufgabe auch erfüllt wurde.

 

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Spiel 1: Remscheid Amboss – Wuppertal Greyhounds

In beiden Lagern geschäftiges Treiben. Natürlich schaut man rüber, was auf der anderen Seite los ist. Die Amboss Truppe weiß was sie kann. Aber ja nicht was die anderen können. Die haben ja auch nicht gepennt und sich vorbereitet. Was rüber kam war eine Art Ordnung und Disziplin im Soldatenton, soweit das bei durchschnittlich 13 jährigen überhaupt möglich ist. Der Head Coach mit einem professionell gebundenen PlayBook unter dem Arm. Bei jedem neuen Spielzug bei seinem Feldteam um mit dem PlayBook zu veranschaulichen was jetzt zu tun ist. Kurz vor Spielzugbeginn noch kurze Ansagen in Megaphonlautstärke. Iowa, Kentucky, Wiener Schnitzel und was weiß ich nicht noch alles. Alter Falter. Was ist denn da los. Ein bestimmendes und professionelles Auftreten wie bei den Großen.

Genützt hat es nichts.

Spiele gewinnt man beim Football nicht mit Sprüchen und Befehlen. Spiele gewinnt man durch spielen. Die Amboss Kids ließen vom ersten Spielzug an keinen Zweifel daran, warum man noch vor dem Hahn aufgestanden ist und sich auf den Weg gemacht hat. Die Ansage der Coaches vor dem Spiel war unmissverständlich: “Seit fair, keine Diskussion mit den Refs, verhöhnt den Gegner nicht und habt Spaß”. Der Spaß begann damit, daß die Startoffense der Windhunde erste einmal einen Vorgeschmack davon bekam wie Defense definiert wird. Zwar fanden die Grayhounds tatsächlich eine Lücke für Raumgewinn. Aber an der Stelle war dann auch Schluss. Unweit der Endzone wurde die Truppe festgenagelt und das Ballrecht wechselte ohne Punkte. Mr. Iowa brüllte seine Offense nochmal kurz an ob man denn schon vergessen habe was man geübt hat. Die Amboss Offense war aufmerksam und fand schnell Lücke um Lücke.  Ein flinkes Laufspiel war von den Wuppertalern kaum zu stoppen. Im Gegenzug sorgte die Defense dafür, daß man nicht so oft die Endzone erreicht wie man selbst. Unterm Strich ist das einfache Mathematik. Mit dem Ergebnis 44:20

 

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Mit einem Ohr war man dann doch auch auf dem anderen Spielfeld. Langenfeld Longhorns gegen die Spielgemeischaft Köln/Kerpen. Da ging es augenscheinlich hoch her. Das knappe Ergebnis 24:26 konnte man jetzt verschieden auslegen. Vielleicht sind da zwei extrem starke Mannschaften aufeinander getroffen die beide eine starke Defense haben mussten. Auf jeden Fall sah es nach einem Spiel auf Augenhöhe aus. “Ruht euch aus, das nächste Spiel wird deutlich schwerer” hörte man im Hintergrund aus dem Amboss Lager.

 

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Spiel 2 Remscheid Amboss – Spielgemeinschaft Cologne Falcons/Kerpen Bears

In der Aufwärmphase konnte man schon erkennen, daß die in Bearskleidung antretenden nicht zum ersten mal ein Footballtraining absolviert haben. Die Truppe konnte zudem mit einem wirklich großen Kader an den Start gehen. Mit ein paar Spielern die man scheinbar sekundengenau noch in die Generation bekommen hat. Auch hier schienen die Trainer den eigentlichen Grund als fast jugendlicher Football zu spielen in den Hintergrund treten zu lassen. “Spielt hart.” – “Spielt agressiv.” sind eigentlich Ansagen die in der Altersgruppe, die ja hier die Aufgabe hat die Kiddies an den Sport mit Fairness und Spaß heran zu führen, nichts zu suchen hat. Passend dazu verstanden es die Bären auch nach Tackles unbemerkt nochmal nach zutreten.

Wir hatten es schon mal. Genützt hat es nichts.

Es lag eine komische Stimmung in der Luft. Man kann schon sagen, daß ein anfänglicher Respekt für ein wenig Unsicherheit gesorgt hat. Nachdem die Defense aber gezeigt hat wie man auch diesen Gegner auf einem Fleck festnagelt schwappte eine riesige Portion Oberwasser durch die gesamte Mannschaft. Auf das anfänglich noch verhaltene Klick Klack folgte ein Booom, das die Gegner für kommende Spiele sicher aufgeweckt hat. Die Amboss Defense war nur durch eins zu knacken: Passspiel. Uns das konnten die Bears erschreckend gut und machten so etliche Meter.  Zum Vorteil Amboss und zum Nachteil der Bears aber auch mit diversen Interceptions. Und wenn die Amboss Offense dann doch mal in Bedrängnis kam wurde ein wenig in der Trickkiste gekramt und auch mal ein Spielzug Zweck entfremdet.  Der Spielzug “Power” ist eigentlich dazu gedacht ein paar Meter zu überbrücken, wenn eben diese zum TouchDown oder FirstDown fehlen. Dabei formiert sich die Offense zu einem Kreis wo mittig der  QuarterBack oder eine andere vorher bestimmte Person als Ballträger mit dem ganzen Mopp einfach nach vorne geschoben wird. Vor der eigenen Endzone festgenagelt, mit dem Wissen um die Gefahr von zwanghaften Pässsen, kann man damit auch mal über das halbe Spielfeld walzen. Leider kam der Knäuel knapp vor der 50 m Linie und somit kurz vor dem First Down Marker zum stehen. Sehenswert war das allemal. Und man  muss auch mal einstecken können.  Endstand 44:14 war mehr als verdient.

 

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Fazit: Harte Arbeit wird belohnt. Disziplin wird belohnt. Strategie wird belohnt. Die Zuschauer konnten Football auf einem Niveau sehen, was so keiner erwartet hat. Wir sprechen hier schließlich von 11 -14 jährigen. Es fällt extrem auf, daß die Amboss U13 ruhige und aufmerksame Trainer hat die ihre Eigenschaften auf die Spieler übertragen kann. Die Ruhe ist wichtig um ein besonnenes Spiel zu ermöglichen. Die Aufmerksamkeit der Trainer wechselt die richtigen Spieler zur richtigen Zeit ein. So hatte man nie das Gefühl, daß neue Spieler oder Spieler zweiter Wahl auf dem Platz waren. Das ganze Paket machte zu jeder Zeit einen runden Eindruck.

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Nach dem Spiel ist bekanntlicherweise auch vor dem Spiel. Der nächste Game Day ist in Remscheid. Hoffen wir, daß man den Schwung für weitere positive Ergebnisse mitnehmen kann. Wer die Dynamik, den Power und den Teamgeist des Sports kennen lernen möchte ist bei den Trainingseinheiten Montags und Donnerstags im Stadion Reinshagen gerne gesehen. Die Jugendmannschaften treffen sich dort ab 17.30 Uhr. In diesem Sinne: Klick Klack Boom.