Amboss schärft nach Analyse Identität

Im Bergischen verwurzelt: der AFC Remscheid Amboss - Foto: CEPD Sports

Anlässlich des 20-jährigen Vereinsjubiläums 2019 hat der AFC Remscheid Amboss die vergangenen Monate genutzt, um sich ein Bild über sich selbst zu verschaffen.  Unter dem Stichwort “Vereinskultur” stellten sich mehrere Arbeitsgruppen vor Fragen wie “Wer sind wir” oder “Wo wollen wir hin”? Dabei ging es in erster Linie darum, gute Prozesse und Entwicklungen innerhalb des Vereins zu stärken und weiter voranzutreiben, aber auch Fehlentwicklungen zu erkennen und diesen entgegenzutreten. So  sind die Titel “Verhaltenskodex”, “Leitbild” und “Vision” entstanden. Darüber hinaus macht sich der Amboss für den Kinder- und Jugendschutz im Verein stark. Alle Punkte sind auf der Homepage des Vereins öffentlich einsehbar und somit für jeden transparent.

Unter “Verhaltenskodex” sind die Vereinsmitglieder des Amboss zu “Fairness”, “Verantwortung”, “Respekt” und “Hilfsbereitschaft” aufgefordert. Dabei geht es auch um ein positives Bild, das der Verein nach außen verkörpern will. Bei den vom Amboss kürzlich initiierten und unterstützten Spendenaktionen rund um den mit Muskelschwund geborenen Jan, Sohn des Ex-Amboss-Spielers Jens Gonschior, haben etliche Spieler, Betreuer und Mitglieder Verantwortung gezeigt und ihre Hilfsbereitschaft unter dem Dach des Amboss unter Beweis gestellt. Auch in Zukunft wird der Verein soziale Verantwortung übernehmen, sich an Spendenaktionen beteiligen, die alljährliche Blutspende-Teilnahme fortsetzen und die Kinderstation im Sana Klinikum zum Nikolaustag weiter besuchen. Das “Leitbild” dient dabei jedem Mitglied als “Roter Faden” im Vereinsleben. Unter dem Stichwort “Vision” hat sich der Verein sportliche Langzeitziele gesetzt, welche die handelnden Vereinsorgane zu einer gemeinsamen Linie anhalten soll. Alle Aspekte zusammen sollen auch das Miteinander im Verein fördern, da jeder Einzelne sich dem Verein und seinen Vereinskameradinnen und -kameraden gegenüber gemeinsamen Zielen verpflichtet.

Sportlich heißt das konkret, dass der Amboss weiterhin auf eine hohe qualitative Ausbildung der Spieler aus der Region setzen wird. Die Weiterentwicklung und Stabilisierung der Jugendarbeit hat absolute Priorität. Die Ausbildung im Coaching Bereich und das Erstellen von Sportkonzepten für alle Teams des Football- und Cheerleading-Programms stehen im Fokus der Vereinsarbeit. Im weiteren Verlauf geht es darum, diese Punkte allesamt nachhaltig mit Leben zu füllen. Der Amboss strebt nach Breite und Stabilität und will als Sportverein wahrgenommen werden, auf den die Menschen in Remscheid und bis ins Oberbergische hinein stolz sein können.

Kinder- und Jugendschutz

Als davon unabhängigen, aber weiteren Punkt bekennt sich der Verein offensiv zum Thema “Kinder- und Jugendschutz”. Laut der “Safe-Sport-Studie” der Sporthochschule Köln aus dem Jahr 2017 hat jede/r dritte Sportler/in in einem Verein Erfahrung mit sexualisierter Gewalt gemacht. Viele Merkmale der Freund- und Kameradschaft, des sportlichen Miteinanders, führen in jedem Verein zu Vertrauens- und auch Abhängigkeitsverhältnissen, die laut der genannten Studie häufig missbraucht werden. Für potentielle Täterinnen und Täter bedeutet dies, dass sie im Bereich des Vereinslebens Übergriffe deutlich einfacher planen und durchführen können als in anderen Lebensbereichen. Das ist ein Fakt, dem sich der Amboss entgegenstellt.

Für die Übungsleiterinnen und Übungsleiter aller Mannschaften des Amboss bedeutet dies, sich an bestimmte Verhaltensregeln zu halten. Als Beispiel: das nicht Nicht-Betreten der Umkleideräume von Kindern und Jugendlichen. Jeder Trainer und jede Trainerin beim Amboss muss sich zudem einem “Ehrenkodex” verpflichten, der ebenfalls auf der Homepage des Vereins öffentlich zugänglich ist. Darüber hinaus verpflichtet sich der Verein von allen Übungsleiterinnen und Übungsleitern, die Aufgaben in der Kinder- und Jugendbetreuung haben, erweiterte Führungszeugnisse vorlegen zu lassen und darin Einsicht zu nehmen.

Diese konsequente und nach außen sichtbare Haltung des Amboss soll verdeutlichen, dass sexualisierte Gewalt nicht geduldet wird und soll potentielle Täter/innen frühzeitig und nachhaltig abschrecken.

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